Osterlamm anders

Zu Ostern erwarten von mir die Feinschmecker unter uns natürlich ein Osterlammrezept.

Ich habe mich mal entschieden, ein Rezept für arme Leute zu schreiben. Wobei ich mit arm auch Jene meine, die sich arm fühlen. Zum Beispiel: Arm-ab, Hoffnungslos-arm, Hebearm usw.. Unter der aktuellen Diktatur, sind Sie meist Alle arm-dran, weil Sie bisweilen für Ihre Meinung die Armenkost der Tafel oder des Knastes genießen dürfen. Mit Glück. Wenn Sie das Glück nicht haben, dürfen Sie selbst für ein paar Minuten den Rostbraten spielen. Die berühmte österliche Auferstehung, nehmen Sie dann aus der Konserve wahr. Mit etwas Glück, auf dem Kamin Ihrer Angehörigen.

Allgemein kaufen wir hier in Südtirol das Lamm frisch vom Bauern als Ganzes für rund 8.-Euro. Fein ausgenommen. Auf Wunsch mit Leber und den anderen Innereien.

Vom Knochen getrennt, dürfen Sie dann, wenn Sie es fachmännisch können, mit etwa 50% Fleisch rechnen. Wir sind bei 16.-Euro je Kilo. Ohne mindestens, 30% Salzwasser. Reines Fleisch.

Die Verarbeitung muss recht zügig erfolgen. Sie wissen, gealtertes Lamm nennt sich Schaf. Und Schafe schmecken etwas streng. Nach Schaf eben. Gleiches gilt auch für das Konservieren mittels sibirischen Temperaturen; sprich, Eisschrank.

Ich persönlich bevorzuge Lamm und anderes Fleisch wegen des Zustandes meines Gebisses, ausnahmslos durchgelassen. Trotzdem rosa. Die Kunst besteht jetzt darin, dieses Durchgelassene wieder so kompakt hin zu bekommen, wie gewachsen. Intero – nennt sich das hier.

Das hat Vorteile und auch ein paar wenige Nachteile. Die Nachteile sind der technische Aufwand. Die Vorteile sind so vielfältig, dass Sie glauben, ich werbe für das Hackfleisch.

Zuerst verteile ich das Gewürz anständig im gesamten Fleisch. Nicht nur an der Oberfläche des Bratenstückes. Bei rosa Braten – Gigot zum Beispiel, ist das rosa Innere, ungewürzt. Die Zubereitungszeit ist dafür zu kurz. Der Saft innen, blockiert auch die Gewürzaufnahme. Die Kebab – Lutscher wissen das. Bereits seit mehreren tausend Jahren. Ja. Soweit hängen Sie hinterher in der Entwicklung.

Für ein Gigot (ganze Keule mit Röhrenknochen), benötigen Sie bei gut Rosa, 15 Minuten je Kilo. Bei weit Rosa (extra zart), 20. Volle Last. Mit Wenden und Allem, was dazu gehört. Ja nicht anstechen! Ja nicht salzen! Nur würzen und Ölen. Am besten ist, das Öl schon zusammen mit den Gewürzen zu mixen (Mixstab reicht).

Nehmen Sie Pfeffer, minimal Knoblauch (Pulver), etwas Tomatenpaste, etwas Senf und Kräuter Ihrer Wahl (ich nehme keine Kräuter).

So viel zu Keule, Schulter oder Rücken. Gefrorene, bereits geschnittene/gesägte Koteletts, können Sie liegen lassen oder in die Grube geben. Das ist nix für Ostern. Außer vor der Tür im Hundenapf. Beachten Sie; auch Ihr Hund kann daran sterben.Vor allem, wenn er zu jung oder eben zu alt ist.

Ich schicke das Fleisch komplett durch den Wolf. Das mache ich auch mit Kitz (Ziege – Capri hierzulande) usw..

Erstens, kann ich das komplett würzen – auch mit Salz, Honig oder Zucker. Natürlich auch mit einer Spur Fett oder Öl. Etwa ein Drittel der durch gelassenen Masse, würze ich im Blixer (Kutter) mit einem Tropfen Öl, Salz, Honig oder Zucker, etwas Knoblauchpulver, Pfeffer, minimal Senf und einer kleinen Spur Tomatenpaste. Absolute Liebhaber, geben ein paar Blätter frische Pfefferminze dazu.

Diese Masse kneten Sie mit der gewolften Masse zusammen.

Das Ergebnis können Sie jetzt zu Nocken, Hamburgern, Braten usw, formen. Beim Grillen oder im Backofen gilt das Gleiche wie bei Gigot oder Braten am Stück. 15 Minuten bei streng Rosa und 20 bei zart.

Möchten Sie das Ganze als Braten erleben wie bei einem Gigot, schneidbar, müssen Sie auf einen Trick zurückgreifen. Dazu benötigen Sie ein Kombigerät oder eine Vorbehandlung.

Grill/Dämpfer/Backofen/Mikrowelle.

Haben Sie dieses Kombigerät nicht, müssen Sie das Fleisch zuerst in der Mikrowelle vorbehandeln. 350-700 Watt, maximal 10 Minuten pro Kilo reichen. Die Mikrowelle wird Ihr Fleisch so beeinflussen, dass es wieder kompakt wie ein Bratenstück daher kommt. Eben nur geformt.

Danach können Sie es grillen, überbacken oder bekrusten. Sie werden kaum einen Saftverlust erleiden.

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Autor: dersaisonkoch

Meisterkoch

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