Graukäse/Gebeizter

Ich würde fast schreiben: Mein letzter Graukäse. Ganz einfach deswegen, weil uns für 16 Euro aufwärts das Kilo, eher Trockenkäse statt Käse aufgehunzt wird.

Der Käse ist zu 80% handwerklich schlecht gefertigt. Zu früh gepresst und um Längen zu teuer. Damit schon mal ungesund. Des Preises wegen.

Der angemachte Käse auf dem Bild zeigt Ihnen:

Graukäse geschnitten, Zwiebelwürfel, Kümmel gemahlen, Salz, Pfeffer, eine Prise Zucker, Essig und Öl.

Ich habe den „Salat“ später mit gekochten Kartoffelspalten als eine Art Kartoffel-Graukäse-Salat verzehrt. Für den Preis, die letzte Gesundheit bei mir.

Eigentlich ist Graukäse eine restlos entrahmte Milch. Buttermolke. Ein Abprodukt. Damit wurden früher die Schweine gefüttert. Die Molke wird dick gelegt.

Der Clou. Die Molke wird heute teurer verkauft als die Butter. Und selbst die, wird schon sehr oft mit pflanzlichen Fetten/Ölen (Soja usw.) gestreckt. „Diätbutter“. Im Volksmund „Altöl“. Oft wegen der „Geschmeidigkeit“.

Von Diät kann keine Rede sein. Eher deswegen, weil Viele des Geruchs wegen – Abstand von der Butter nehmen.

In einigen Ländern wird Butter zu hart gesäuert. Wegen der Haltbarkeit. Auch mittelmäßig entwässert. Sie wirkt deswegen etwas käsig.

Die eigentliche Konservierung erfolgt mit Salz. Und genau da, setzt ein Diktat an, das in etwa mit der Raucherhetze vergleichbar ist. Die Butter darf nicht mehr wie gewohnt, gesalzen werden.

In aller Regel können Sie zu Hause – Butter aus Schlagsahne herstellen. Die müssen Sie nur überschlagen und als Ergebnis entsteht genau das, was Sie als Butter und Graukäse sehen. Schon beim Buttern können Sie diverse Geschmackszugaben beimengen. Die Molke muss nur etwas erwärmt und mit Milchsäurebakterien verrührt werden. Jeder Bauer hat das früher zu Hause nebenbei getan. Die Reifung braucht die meiste Zeit. Wobei die heute sogar noch erheblich verkürzt wird. Siehe Tropfenform. Das ermöglicht eine Zeiteinsparung von bis zu 95%. Schnellreifung. In aller Regel ist für die Reifung Druck und Temperatur notwendig. Das macht man heute weder in Kellern noch in Gewölben. Das wird in Gärschränken erledigt. Das dauert bei der Qualität, die uns aufgehunzt wird, bestenfalls einen Tag. Selbst das Portionieren und Verpacken dauert länger. Durch den Werbe – Hip wird ein gutes Produkt regelrecht versaut.

Das Ausgangsprodukt ist heutzutage meist Trockenquark. Und der wird in Containern gehandelt.

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Autor: dersaisonkoch

Meisterkoch

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