Die Butterbemme (sächsisch)

Im Großen und Ganzen reicht zum Frühstück und bisweilen auch zum Abendbrot, dieses Gericht. Die Bemme bezieht sich auf Brot. Ich möchte Ihren Blick etwas erweitern. Mit Bemme meine ich in jedem Fall ein Getreideprodukt. Ob das Getreide jetzt gebacken daher kommt, eingekocht oder getrocknet, überlasse ich Ihren Gedanken.

Das Fett sollte in etwa 25% des Gesamtenergiebedarfs ausmachen, der uns an diesem Tag noch fehlt zum Satt werden. Wir können also mit der Fettzugabe, relativ leicht unseren Energiebedarf steuern. Und nicht nur das. Wir können bei wenig Zeit und relativ hohem Energiebedarf, mit einer Butterbemme, Berge versetzen.

Fett spricht den hohen Speicher im Körper an. Der Sofortbedarf wird mit Kohlenhydraten am günstigsten bedient. Aber das ist etwas umständlicher zu berechnen. Das Thema Faulheit ist Bestandteil des Kohlenhydratverbrauchs.

Fett ist nicht nur als hoher Speicher ein Thema, sondern auch bei der Pflege der Innereien; besonders der Darmflora. Bisweilen ist Fett auch bei anderen Aktivitäten ein Thema. Das hat aber mit Kochen recht wenig zu tun, es sei denn, vor dieser Aktivität soll noch gut gegessen werden. Ich möchte aber davon abraten, die Butterbemme unbedingt als Fettquelle dieser Aktivitäten zu nutzen. Es sei denn, wir reden von Nonnenoberschenkel-Innenseite. Dann, naja, müsste ich auch überlegen.

Nehmen wir die Pasta, Pellkartoffeln, Gnocchi oder Reis bianco, sprich, mit Fett (Butter oder Öl), ziehe ich natürlich die Butter vor. Die Butter macht den Geschmack und, man denkt es kaum, die Vielfalt.

Natürlich können wir bei der Butterbemme, Kräuter jeder Art zusetzen wie auch bei den Bianco – Gerichten. In Butter oder Öl gemixte Kräuter jeder Art tun es auch. In Fett gemixte Kräuter verlieren ihre Vitamine nicht. Die werden eher geteilt mit dem Fett.

Butter ist zudem nicht vegan. Sie bekommen mit Butter genau die tierischen Bestandteile, die Ihnen bei pflanzlichem Öl fehlen.

Mixen Sie sich die Butter mit Pilzen, bekommen sie ein besonders ausgefallenes Aroma. Natürlich können Sie auch Fisch oder sonstige Zutaten der Butter zusetzen. Und schon bekommt die Butterbemme eine ganz neue Bedeutung.

Probieren Sie das Mal bei Pasta bianco, Pellkartoffeln oder Reis. Sie werden staunen, wie preiswert Sie ein Topgericht hin bekommen.

Salate allgemein

An warmen Tagen wie heute zum Beispiel, essen wir statt warm, kalt. Was eignet sich als kalte Mahlzeit. „Ne Wurschtbemme“ – Aufschnitt, Fischdosen und diverse andere Konserven als auch Frischware. Als Paradebeispiel gilt dabei der Salat. Entweder als Wurstsalat, Kartoffel- oder Pastasalat. Selbst der Eiersalat gilt als Klassiker.

Salat ist für die sparsame Küche besonders gut geeignet, weil wir etwas teurere Zugaben mit preiswerten mischen können.

Außerdem können wir praktisch Sättigungsbeilagen, genauso wie Gemüsebeilagen zusammen mit Hauptbeilagen mischen. Und das ist wohl der größte Vorteil des Salates.

Salat bedeutet frei übersetzt, fertig gewürzte Speise. Zu oft wird das auf Gemüse eingeschränkt. Und das ausgerechnet bei den sogenannten Salatbuffets. Die wiederum sind Rohkostbuffets, weil die wenigsten Zutaten dort wirklich fertig gewürzt oder angerichtet sind. Zum Teil würde der Name zwar im Zusammenhang mit Selbstbedienung zutreffen. Die Einschränkung ist aber, Selbstfertigung.

Ich gehe also an ein Buffet, um mir dort mein Essen zu kochen. In dem Fall, wäre Buffet der falsche Ausdruck.

Gerechterweise müsste das heißen: Gemüseauswahl zum Selbstkochen

Selbst die Fertigung von Salat, wird in unseren Fachkreisen als Kochen definiert.

Kochen ist nämlich, eine hoffentlich – den Geschmack verbessernde (beeinflussende) Arbeit an einem Lebensmittel.

Versaue ich den Geschmack, kann mich nach neuesten Gesetzen, Jeder wegen Vergeudung von Lebensmitteln anzeigen. Das allein wäre ein Grund, diesem Beruf nicht mehr nachzugehen. In dem Sinne, helfe ich Ihnen etwas dabei, Ihre Lebensmittel in Ihren vier Wänden, selbst zu versauen. Sobald Sie das per Foto veröffentlichen, kann Ihnen zwar Niemand nachweisen, Sie hätten das Lebensmittel versaut. Sobald Sie aber dazu schreiben, wie Sie es getan haben, wird das Ganze schon ziemlich gefährlich.

Bei schweren Salaten, wie Wurstsalat, Eiersalat usw., würde ich den Salat mit Brotwürfeln anreichern. Natürlich sind auch Reis, Pasta, Bohnen und sättigende Feldgemüse oder -früchte geeignet. Brot wird aber oft vernachlässigt. Das Brot muss nicht frisch sein. Es eignet sich also auch ein Brot, das wir so pur, vielleicht nicht verzehren würden. Das Brot kann auch etwas angeröstet werden und als Crouton seinen Platz finden. Übrigens können Sie die Croutons schon zubereiten, wenn Sie ein Brot haben, das Sie in seiner Frist nicht mehr frisch verzehren können.

Gleiches gilt übrigens auch für die anderen Sättigungsbeilagen. Keiner verbietet Ihnen, den Reis, die Pasta oder die Hülsenfrüchte zu behandeln. Ob jetzt gebraten, gebacken oder andersweitig beeinflusst, lassen wir mal Außen vor. Selbst Puffmais und Puffreis, sind neben Chips in allen Varianten, für Salate geeignet.

Der Salat ist die beste Methode, Ihre Mahlzeit vollwertig zu kochen. Und das soll die Kernaussage dieses Artikels sein.

Joana hat gestern mit meiner Nikon das erste Foto geschossen

Lammgeschnetzeltes zu Kartoffelpüree

Bald ist es wieder soweit. Im Ultental und in St. Felix/Liebe Frau im Walde, werden Lammwochen stattfinden.

Das nehme ich mal zum Anlass, Ihnen Lammgeschnetzeltes zum Kartoffelpüree zu empfehlen.

Ich gehe davon aus, Sie kaufen sich bei einem Bauern ein Stück frisches Lamm. Mit einem Stück aus dem Gefriersortiment geht das Gericht genau so.

Wenn Sie das Lammfleisch nicht entsprechend dünn schneiden können, ist es besser, Sie frieren es mal kurz an. Vier Stunden reichen. Dann können Sie das Fleisch mit der Aufschnittmaschine in Zwei – Millimeter – Scheiben schneiden.

Sind die Scheiben zu groß, nehmen Sie wieder den Daumen ab dem letzten Gelenk als Maß. Wie immer, ohne Daumen.

Das Geschnetzelte geben Sie jetzt in eine Schüssel. In einem Mixbehälter (am besten einen Kuttervorsatz) geben Sie Zwiebelstücke – grob, Südtiroler fetten Speck, Salz, Pfeffer und eine Prise Zucker. Als Knoblauchfan, dürfen Sie natürlich eine Zehe Knoblauch dazu tun. Ich würde das bei frischem Lamm unterlassen.

Jetzt kuttern Sie den Inhalt so lange, bis die Wunschgröße entsteht. Manche mögen die Speck- und Zwiebelstücke etwas größer, wieder andere, ziemlich klein. Sie können etwas Butter oder Öl hinzufügen.

Den Inhalt geben Sie in einen heißen Topf und lassen ihn gehen bis er Ihrem Wunsch entspricht. Die Einen mögen es knusprig, andere haben immer noch Angst vor Nitrosaminen. Ich hätte eher Bedenken bei unfähigen Studienabbrechern in Form von Politiker – Robotern mit dem falschen Programm.

Die Hälfte dieses Ansatzes nehmen wir uns weg. Den brauchen wir für unseren Püree.

Das Fleisch geben wir jetzt in den heißen Speck und rühren bei der Verfärbung, langsam um. Wir sagen dazu Umstechen oder Wenden. Bei zu zügigem Umrühren bildet sich zu viel Flüssigkeit. Und die wollen wir bei Püree eben nicht. Bildet sich Flüssigkeit, können wir mit Semmelbrösel binden. Nachdem wir das Fleisch ziemlich gut gewendet haben und es eine durchgehende Temperatur hat, können wir den Topf zudecken und bei Seite stellen. Die Temperatur erkennen wir, wenn das Fleisch komplett die Farbe gewechselt hat. Dann haben wir zumindest über siebzig Grad. Und das reicht uns für den Genuß.

Kartoffeln kochen wir heute ohne Salz als Salzkartoffel. Wenn sie weich sind, gehen wir daran, uns Sächsischen Kartoffelpüree herzustellen. Und das geht schneller als der ganze Kram mit Milch, Sahne, Zauber und Glück.

Wir gießen einen Teil des Kartoffelwassers ab, geben den gewürzten Speckansatz dazu und stampfen die Kartoffeln im Topf zu Püree. Eventuell kann der Koch etwas Südtiroler Butter dazu geben. In dem Fall, würde ich gute Algunder oder Brimi Butter bevorzugen. Die haben einen sehr günstigen Säureanteil.

Was essen wir als Gemüse dazu? Zucchini gebraten, mit Oregano, etwas Zucker, Salz, Knoblauch und Pfeffer paßt. Die Zutaten können wir uns im Mixbecher vom Mixstab wieder fertig machen. Dieses Mal mit Öl. Die Zucchinistücke werden vor dem Braten mit dem Öl gewendet und in einen wirklich heißen Topf gegeben. Die Zucchini wird so lange gebraten, bis ein Teil der ausgetretenen Flüssigkeit verdunstet ist.

Na denn. Gutes Gelingen.

Kaninchen/ Coniglio – hierzulande

Kaninchen ist eigentlich ein recht teures Unterfangen. Manchmal, aber nur manchmal, gibt es Kaninchen ganz für 2 Euro das Kilo. Ich weiß jetzt nicht, wie die jetzt zu ihrer Diät kommen. Die würde ich gern erfahren. Aber geteilt, können wir aus diesem Tier einiges ziehen. Wer ganz auf Knochen verzichten möchte, findet sicher Rollbraten in der Gefriertruhe. Und der ist ausgesprochen günstig.

Die Hausfrauenhände führen uns in den meisten Fällen vor, wie man Kaninchenfleisch trocknet. Gut. Wenn genug Wein im Haus steht, mag das gehen. Aber ich saufe keinen Wein. Und da wird es knifflig.

Bei einem ganzen Tier nehme ich die Keulen ab. Die freß‘ mer sonntags. Wir gehen mit einem spitzen, wenn es da ist – scharfen Messer, zuerst die Haut entfernen. Bei der Gelegenheit suchen wir uns das Rückrad. Kaninchen haben ein Rückrad. Bei uns Südtirolern bin ich mir nicht sicher. Am Rückrad finden wir den Gelenkknochen des Oberschenkels. Wenn wir mit den Beinchen etwas Gymnastik machen, finden wir das Gelenk etwas schneller. Jetzt schneiden wir mit dem Messer am Rückrad entlang und zwar so weit, bis wir das Ende der Keule erreichen. Von da an gehen wir auf die Dünnung. Die Dünnung ist der Teil vom Bauch, der bei uns Biertrinkern bisweilen etwas anschwillt. Rippen sind dort keine mehr. Wir können also durchschneiden, bis wir die Innenseite des Knochens treffen, den wir von Außen angeschnitten haben. Und schon haben wir die Keule fachgerecht abgetrennt, ohne Splitter vom Zerhacken im Mund zu finden.

Die Keulen würzen wir nach Geschmack. Salz und Pfeffer reichen. Braten können wir die Keulen im Topf und zwar mit Butter. Sonntags gibt es nur Südtiroler Butter! Sparsame Arbeiterhaushalte dürfen auch gern ins Tiroler Bruderland schauen. Deren Kühe sind ebenso hübsch wie Südtiroler. Aber Vorsicht. Sie sind auch so zornig. Vielleicht haben sie in der Jugend zu lange, Lederhosen getragen; ich weiß es nicht.

Beim Anbraten können wir trockene Zwetschgen (in DDR-Sprache-Pflaumen) oder noch besser, Vinschger Marillen dazu geben. Dann löschen wir ab. Es darf Wein sein. Der paßt zu dem toten Kaninchen. Ich gieße immer mit Wasser an. Wer möchte, fügt dem Ansatz gemahlenen Lorbeer dazu. Etwas gemahlener Piment, hierzulande – Neugewürz, darf es auch sein und etwas Zucker. Zeitig angegossener Wein neigt etwas zur Säure beim Kochen.

Nach dem Aufkochen stellen wir die Stufe Eins der Induktion ein und decken ab. Das tote Tier soll pochieren. Das dauert in etwa, fünfzehn bis zwanzig Minuten.

Was kochen wir als Beilage? Reis und Pasta müssen wir die ganze Woche fressen. Also nehmen wir Rösti. In der Küchenmaschine sind die schnell durchgelassen. Wir nehmen ausnahmsweise die Reibe für Karottensalat. In einer Schüssel würzen wir uns die Patate schnell, ohne sie zu drücken. Es darf etwas Rosmarinsalz sein. Das stellen wir uns im Mixvorsatz unseres Stabmixers her. Wir geben Salz, frischen Rosmarin und eventuell, eine kleine Knoblauchzehe in das Gefäß. Es darf auch etwas übrig bleiben. Dieses Gewürz benötigen wir öfters. Mit Salz wird es nicht schlecht. Eher trocken. Und das ist gut so.

Auf das Grillblech legen wir jetzt locker die gewürzten Kartoffelhobel und backen die mit Umluft. Und schau; die sind so schnell fertig wie das Kaninchen. Wer unbedingt Gemüse dazu möchte, läßt neben der Kartoffel auch gleich Kohlrabi oder Karotte durch. Beides schadet sicher auch nicht. Das würzen wir mit Salz, Zucker und Muskat. Etwas Butter ist angebracht.

Lammfleisch allgemein

Bei Lamm scheiden sich die Geister. Der Grund ist nicht das Fleisch und dessen Geschmack, sondern eher die Zubereitung. Oder soll ich sagen, die mißlungene Zubereitung.

Generell gilt zu sagen, Lamm soll so frisch wie möglich verzehrt werden. Je frischer, desto schwächer der arteigene Geschmack.

Wer einen ausgeprägten Lammgeschmack bevorzugt, ist gut beraten, das Fleisch entweder gefroren oder gut gehangen nachzufragen. Je länger es hängt, desto intensiver ist der Eigengeschmack.

In den meisten Fällen wird dem Fleisch, um den Eigengeschmack zu unterdrücken, irrsinnig viel Knoblauch zugesetzt. In dem Fall reden wir nicht von einem Lammgericht, sondern von einer Knoblauchsuppe. In den Gelbaugenkreisen mag das beliebt sein. Deren Leber verspricht sich wahrscheinlich eine Erholungspause. Zu Lamm schmeckt nun mal kein Alkohol. Und schon gar kein Wein. Der Alkohol dient eher der Neutralisierung eines verunglückten Küchenversuchs.

Lamm schmeckt am besten in Ragoutform. Auch da gilt, je kleiner desto schmeckts. Geschnetzeltes vom Lamm ist praktisch der Höhepunkt einer Tafel. Statt mit Bohnen, verträgt sich Lamm am besten mit Weißkraut. Alle Iren, Schotten und Briten wissen das.

In südlicheren Regionen wird Lamm vorzugsweise als Hackfleisch konsumiert. Auch gegrillt. Wer dennoch Appetit auf einen anständigen Brocken hat, muß nicht zu lange in der Küche stehen. Ähnlich einem Gigot, das ist die ganze Keule mit Knochen, kann sich der Koch auch eine Oberschale oder eine Nuß in den Grill geben. Bevor wir morgens auf Arbeit gehen, können wir das gute Stück schon etwas ölen, würzen ohne zu Salzen. Marinieren nennen wir das in der Küche. Bevor Sie mit Knoblauch um sich schmeißen, probieren Sie einfach Pfefferminz und Zitronenmelisse. Sie werden staunen. In dem Fall, würde ich das Stück rosa probieren. Pro Kilogramm Fleisch wird in etwa 15 Minuten gerechnet. Möchten Sie das Fleisch bekrustet, könnten Sie kurz vor Fertigstellung, mit gebutterten Semmelbrösel und etwas geriebenem Hartkäse nach helfen. Ich persönlich liebe das als extra Zugabe nach dem Aufschneiden in dünne Scheiben.

Lamm liebt Butter und harten Käse. Verabschieden Sie sich von Modegewürzen wie Thymian. Thymian ist ein Gewürz, das der Herstellung von hausschlachtener Wurst dient. Timo, italienisch, macht Fett etwas verträglicher. Bestenfalls können wir damit Bohnen und Kartoffeln würzen. Alles Andere ist einfach ekelhaft. Ich möchte nicht wissen, wie viele Essen allein nach diversen Fernsehsendungen versaut wurden.

Um ein Gewürz und seine Verträglichkeit zu probieren, nimmt sich ein Koch einen Löffel voll der zu würzenden Zutat und würzt sie mit dem Vorhaben. Erst wenn das schmeckt, wird es in dem Gericht angewendet.

In Frankreich gibt es ein Lammgericht mit Bohnen. Cassoulet.

Diesem Lamm wird Speck, Gepökeltes und auch bisweilen Gans zugesetzt. Mit Gans harmonisiert Lamm ganz besonders. In dem Fall, sollte das Lamm gehangen sein. Das Abhängen können Sie auch mit Einfrieren simulieren.

Die mit Abstand beste Beilage zum Braten ist eine Sandkartoffel. Sandkartoffeln sind in Butterbrösel gewälzte Kartoffelviertel von Salz- oder Pellkartoffeln.

Wie üblich, können würzende Joghurt- und Quarksaucen zum gegrillten Lamm serviert werden. Eine Salsa verde mit etwas Estragon schadet nicht.

Alles Sülze

Sülze ist eine kalte Speise, die bisweilen auch als Aspik bezeichnet wird.

Das Anliegen ist, die Speise kurzfristig zu konservieren. Nebenbei dient die Sülze auch der geschmacklichen Beeinflussung der Speise. Ich hoffe – im Sinne des Wohlgeschmacks. Wohl in dem Wissen, auch wirklich schlechte Beispiele dafür kennen gelernt zu haben.

Aspik ist ein sehr wichtiger Vitaminlieferant für Vitamine des B – Komplexes.

Wir gehen heute ausschließlich auf die Anwendung bei Fleisch ein. Das Vegetarische besprechen wir ein andres Mal.

Verarbeitet ein Koch zu Hause, Schweine-, Rind- oder Kalbfleisch in seiner gesamten Fülle in einem Gericht, hat er kaum Gelatine zu zusetzen. Kocht er sich die gelierenden Zutaten extra, wie Haut, Sehnen, Knorpel usw., kann er schon nach dem Erkalten die Gelierung feststellen. In angesetzten Brühen und Jus ist das Gelee zwar auch vorhanden, aber bedeutend schwächer.

Für den Ansatz einer Sülze nutzen wir also das Gelee des Extra – Ansatzes oder geben das Fleisch zusammen mit den Zutaten des Gelee – Ansatzes in einen Topf. Das wäre die energetisch – günstigste Methode. Die Zutaten, die wir für unsere Sülze bevorzugen, können wir uns einzeln entnehmen, schneiden und mit dem Fond zu einer Sülze gießen.

Köche mit etwas Erfahrung spüren schon beim Kosten den Geleegehalt der Brühe. Köche, die sich unsicher sind, können eine Probe entnehmen, die flach ausgießen und im Gefrierfach herunter kühlen.

Wichtig ist, den Ansatz so bunt wie möglich zu gestalten. Auf alle Fälle dürfen Karotten und Sellerie nicht fehlen. Zugaben von Pilzen, etwas Gepökeltem oder anderen Gemüsen samt Kräutern sind herzlich willkommen. Zu beachten ist deren Flüssigkeitsgehalt. Hat ein Gemüse oder eine Frucht einen Flüssigkeitsgehalt von über 60%, darf der Koch die Zugabe komplett als Flüssigkeitszugabe berechnen. Bei trockeneren Zugaben würde ich die Hälfte als Flüssigkeit berechnen. Das heißt bei 100 g Pilzen, 100 g Wasser und bei 100 g Karotte, auch 100 g Wasser. Trockenobst- und Gemüsezugaben, berechnen wir mit 50%. Dabei ist zu beachten, dass die Zugaben selbst Gelatine aufnehmen und die der eigentlichen Trägerflüssigkeit entziehen. Bei mangelnder Bindung haben wir Gelatine zu zusetzen. Jetzt kommt etwas das Feingefühl ins Spiel. Eine komplette Sülze aus bereits gegarten Zutaten, benötigt etwa sechs Blatt pro Liter Flüssigkeit für ein schnittfestes Ergebnis. Ihre mathematischen Kenntnisse sind jetzt ausschlaggebend für das Gelingen Ihrer Sülze. Wenn es da hapert, reden Sie lieber mit Ihrem Metzger. Der hat es ganz sicher gern, wenn Sie die Sülze bei ihm kaufen.

Wir würzen Sülze relativ neutral mit Salz und Pfeffer zu den Kräuterzugaben. Die nachträgliche Verfeinerung kann mittels Remouladen, Essig, Öl oder Molkereiprodukten geschehen. Eine Methode wäre noch die Grüne Sauce, bekannt als Salsa verde.

In dieser Methode sehe ich die bekömmlichste Art, die sicher auch den Anti – Laktoseanhängern gefällt.

Sülze schmeckt vorzüglich zu guten Röstkartoffeln. Zusammen mit Remoulade, ist eine mehlige Salzkartoffel zu empfehlen.

Sämtliche warme Beilagen sollten extra serviert werden.

Lasagne etwas anders

Lasagne vom Pastateig kennen wir. Nur, wer kann unter heutigen Bedingungen schnell mal in den Laden rennen und Pastateig kaufen. Die Lasagneblätter, die trocken gehandelt werden, sind zwar gut, müssen aber ziemlich lange gebacken werden. Dazu kommt, bei den trockenen Blättern ist auf die Flüssigkeit zu achten. Ragu (italienisch) und Zugaben müssen bei diesem Teig recht flüssig gehalten werden, weil der Teig diese Flüssigkeit zum Gehen benötigt.

Anders verhält sich das, wenn wir uns den Teig selbst herstellen. Nudelteig ist ein Teig, bei dem auf ein Kilogramm, etwa zwei bis fünf Eier eingesetzt werden. Hergestellt wird der Teig aus Dunst. Hartweizendunst, wenn möglich. Weicher Weizen schmeckt unseren neuen Landsleuten zu mehlig. Bei normalem Teig neigen die Nudeln dazu, schliff zu werden. In dem Fall, würden wir zu viel Biß erhalten, der fast schon lästig wirkt im Mund. Je fein gemahlener das Mehl, desto schlimmer wird das Ergebnis.

Zur Not könnte sich der Koch feinen Grieß mit normalem Mehl mischen. Das funktioniert auch. Die Pasta wirkt dadurch nur etwas wässriger nach dem Kochen. Außerdem läßt sich der Kochpunkt nicht mehr so präzise bestimmen. Für ältere Herrschaften hingegen, ist diese Nudelart vorteilhafter.

Mit der Eizugabe wird der Biß zusätzlich gesteuert. Je mehr Ei, desto fester und stabiler wird die Pasta. Es gibt Pastasorten, die fast nur aus Ei und Dunst bestehen. Spätzle zum Beispiel. Spätzle werden teilweise als Pasta betrachtet; von Italienern aber als Gnocchetti betitelt.

Auf alle Fälle ist es eine Eierteigware.

Wir fertigen in Arme-Leute-Küche unseren Lasagnenteig selbst. Und zwar a la Minute.

Zuerst rühren wir uns den Pastateig an. Aber so wie einen Palatschinken. Und genau so stellen wir auch die einzelnen Lasagnenblätter her. Der Teig muß etwas ziehen und gehen.

Jetzt ist unser Ragu fällig. Die Pasta backen ist der letzte Arbeitsgang. Wir wollen frisch essen.

Wie gewohnt, nutzen wir unseren Kutter für das Ragu. Wir geben Sellerie, Karotte, Lauch (auch Zwiebel ist geeignet) , Fleisch, am besten gefroren und mit der Aufschnittmaschine in dünne Scheiben geschnitten, Öl und Gewürze dazu. Etwas Tomatenpaste kann nicht schaden. Mittels Impuls hacken wir die Zutaten in die gewünschte Größe. Wir können bereits den Topf aufsetzen und trocken erwärmen. Das Ragu geben wir in den erhitzten Topf. Wir wollen etwas Farbe und lassen das Ragu angehen, bis sich etwas Flüssigkeit absetzt. Ab jetzt können wir das Ragu wenden. Setzt sich etwas zu viel Flüssigkeit ab, binden wir mit Semmelbrösel und trockenem, geriebenen Parmesan. Das Ragu dürfte in etwa zehn Minuten pronto sein.

Das Ragu stellen wir jetzt bei Seite. In der Pfanne oder dem Grill stellen wir uns jetzt die Palatschinken her. Nachdem wir drei oder vier gebraten haben, können wir uns ans Füllen machen.

Wir haben jetzt die Möglichkeit, die Lasagne so zu essen, sprich laktosefrei. Zu bemerken gilt, Laktose wird in Käse weitgehend abgebaut. Auch in Joghurt, Quark usw..

Wer keine Bechamel kochen möchte, nimmt sich eben statt dessen, gewürzten, etwas verdünnten Quark.

Eine etwas bessere Methode ist, Joghurt mit Käse und Gewürzen der Wahl, zu mixen. Diese Sauce wird vor dem Backen im Grill, schichtweise, jeweils über das Fleisch gegeben. Zu beachten ist, die letzte Schicht sollte Ragu und Käse sein.

Die Restwärme der Zutaten wird unsere frische Lasagne bereits in wenigen Minuten fertig werden lassen.

Fleischklößchensuppe

Für uns ist der Sonntag nicht halb so heilig wie für jene Leute, die sonntags frei haben. Gerade der Sonntag ist für uns der Tag mit der meisten Arbeit. Genau aus dem Grund, essen wir sonntags eher bescheiden. Wohl auch in dem Wissen, nach unserem Dienst wenig Zeit für das Essenkochen zu haben.

Von gestern haben wir noch eine feine Rosenkohlbrühe. Die wird zusammen mit anderem Gemüse, die Basis unserer Suppe von Heute.

Als Fleischeinlage wählen wir wie üblich, Hackfleisch. Hackfleisch ist das Fleisch armer Leute. Aber trösten Sie sich. Hackfleisch ist das gesündere Fleisch. Hackfleisch wird aus lebendigen Muskeln gewonnen. Filet hingegen, ist ein toter Muskel.

Und was glauben Sie, wo der lebendige Körper zuerst die Nährstoffe hinschickt? In einen toten Muskel? Täuschen Sie sich nicht an der Natur.

Das Gemüse überlasse ich Ihrer Wahl; auch, wie Sie es schneiden. Je kleiner, desto schmeckt‘ s. Auch bei der folgenden Energierechnung.

Beim Gemüse ist es ähnlich. Die Jahreszeit und Erreichbarkeit gewinnt. In den Wintermonaten sind Wurzelgemüse am preiswertesten.

Sollten Sie zufälligerweise Karotten und Sellerie dabei haben, können Sie jene Rohstoffe, die Sie bei der Suppe nicht benötigen, zu einer Trockenbrühe verarbeiten. Das geht auch schnell.

Das restliche Hackfleisch, Wurzelgemüse und, wenn er zufällig auch da ist, den Lauch (Porree), können Sie mit rund 10% Salz dieser Menge, zu einer Brühpaste kuttern. Ist Ihre Raumluft wie gewohnt, im Winter etwas trockener, können Sie die Paste auch trocknen. Das wiederum, ist der Vorteil des Winters. Im kommenden Campingurlaub wird Ihnen diese Brühe manchen Restaurantbesuch ersparen.

Arme Leute haben in Restaurants nichts zu suchen. Deswegen interessiert uns auch nicht, ob wir dort einen Extrapass benötigen. Die Suppe lassen wir, vor der Zugabe des Fleisches, ordentlich aufkochen und danach, ziehen. Zum Nachziehen nehmen wir die zweite Stufe der Induktionsplatte.

Übrigens: Eine Induktionsplatte benötigt keine Vorwärmzeit. Die Vorwärmzeit ist die ungenutzte Energie, die Sie trotzdem bezahlen. Sie sparen damit, bei zwanzig Cent Strompreis, zwischen fünf und zehn Cent pro Kochvorgang. Für ein Jahr ausgerechnet, bringt mir das mindestens zwei feine Motorradtouren zum Pordoi. Vorausgesetzt, wir dürfen das zukünftig. Noch haben wir die Wahl. Entweder eine Runde durch chinesische oder russische Landschaften oder eben zum Pordoi.

Nachdem wir das Gemüse so lange gezogen haben, bis es weich ist, geben wir die Fleischklößchen hinzu. Die benötigen in etwa drei bis vier Minuten. Sie dürfen nicht kochen. Eine kleine Probe ist fällig. Bei Bedarf würzen wir bescheiden mit Salz, Pfeffer, Prise Zucker. Es gibt Liebhaber, die gern etwas Piment oder Lorbeer dabei hätten. Beides würde ich mir vorher mahlen. Natürlich sind frische Kräuter willkommen. Wie gewohnt, haben wir zu Hause statt ungenießbarer Kakteen, Orchideen und anderem bunten Müll, Kräuter in unseren Blumentöpfen. Und selbst die, sehen zu gewissen Jahreszeiten, bedeutend schöner aus als die angeblichen Blumen. Wenn Sie den Eigengeschmack unbedingt hervorheben möchten, versuchen Sie statt Maggi, einfach mal ein paar Liebstöckel- und Pfefferminzblätter. Sie werden staunen.

Broiler Rosenkohl

Nach der Ausfahrt heute war natürlich weinig Zeit, ein „anständiges“ Essen zu kochen. Deshalb gibt es Broiler. Hier in Italien kann man das Händl so nennen. Unsere Bauern schlafen mit ihren Hühnern. Da sind Hähne überflüssig bis auf einen. Und was haben wir dem Broiler bei gelegt? Rosenkohl vom Feinsten. Wir haben eigentlich Glück hier, weil Rosenkohl oder Sprossenkohl, wie er auch bisweilen genannt wird, wenig Freunde hat in den Breiten. Genau aus dem Grund, scheint hier auch das Virus oft zu gewinnen. Wobei ich den Zahlen nicht traue. Das angebliche Särge stapeln war nämlich nicht in Bergamo, sondern in Sizilien……zurück zum Essen…guten Appetit. Wir schneiden natürlich die Broilerstücke etwas kleiner und können uns in knapp fünfzig Minuten Grillzeit schon den Hahn hinter die Binde schicken. Durch. Nicht Rosa. Die Stücke gut würzen und etwas Ölen. Wegen der Knusperhaut. Den Rosenkohl kochen, abgießen und die Brühe aufheben für morgen. Jetzt, wir haben Samstag, schmeiß’mer uns natürlich eine Extra Portion Butter rein. Das Frühjahr kommt. Wir brauchen extra viel Vitamine.

Freitag-Fischtag

Jetzt essen wir fast schon die gesamte Woche, Fisch. Naja. Fett werden wir davon nicht unbedingt. Das Frühjahr kommt. Wir waren heute mal mit dem Moto unterwegs. Ich habe keine Fotos gemacht. Wir sind bis Lavis gefahren und durften nicht nur blauen Himmel sehen, sondern auch einen Zehn-Cent-Unterschied bei den Spritpreisen. Und da haben wir nicht mal die bekannten Anbieter aufgesucht, bei denen immer lange Schlangen zu erwarten sind.

Bei fast 20°C ist uns schon etwas Frühling entgegen gekommen. An der Tankstelle durfte ich schon die ersten Schneeglöckchen in unseren Breiten bewundern. Die Hoffnung wächst, endlich wieder einmal eine wirklich feine Mototour unternehmen zu können.

Kommen wir zu unserem Essen heute. Paniertes zu Hause zu kochen, ist fast schon die Androhung einer Renovierung der Einraumwohnung. Die Abgabe von Fettwolken in die Raumluft ist bei Paniertem besonders schlimm. Irgendwie müssen wir die herkömmliche Panade mit einer umweltfreundlicheren Methode ersetzen. Jetzt bliebe ein Pariser Schnitzel als Möglichkeit. Zumindest eine Art – Pariser Schnitzel.

Mir fiel sofort der Herr Strindberg ein. Der Lebenslauf dieses Herrn, einem Schriftsteller, ließ mich den Fisch heute auf die nach ihm benannte Art kochen. Ich habe die klassische Garnitur natürlich etwas verändert. Nach der klassischen Methode hätte ich den Fisch zunächst im 3-S-System behandelt. Säubern, Salzen, Säuern. Das tun wir heute noch so; mit Frischfisch. Bei gefrorenem, könnten wir uns eigentlich das Säubern sparen; tun es aber nicht. Wir tauen unseren Fisch ja auf. Unter fließend warmem Wasser. Damit sind wir auf alle Fälle die Fingerabdrücke der Verarbeiter los. Und das könnte in unseren Zeiten, ziemlich gesundheitsfördernd wirken.

Normal würde nach dem Originalrezept, der Fisch jetzt gewürzt, mit Senf eingerieben, in Zwiebelringe gedrückt, mehliert und letztendlich, in Ei gewälzt werden.

Wer macht so Etwas heute noch. Wir wollen essen und nicht einen halben Tag, Essen kochen und die Gefäße spülen.

Zuerst schneiden wir die aufgetauten Filets etwas kleiner. Dann geben wir sie in die nicht zu kleine Schüssel. Salz, Pfeffer und etwas Senf reicht. Danach Mehl zugeben – umrühren. Jetzt geben wir ein Ei dazu und rühren wieder um. Die Pfanne wartet schon. Ich nehme immer einen Topf, keine Pfanne. Der hohe Rand des Topfes ist dafür verantwortlich, dass ich die Kochecke nur alle drei Jahre neu streichen muss. Die faule Sau, die! Trotzdem sei gesagt, der Fettdampf richtet den meisten Schaden an. Das merken Sie spätestens dann, wenn Sie die Füllung Ihres Luftfilters wechseln. Köche spüren das, wenn sie die Lüftung über den Kochstellen zu putzen haben. Und da habe ich, weiß Gott, schon ziemlich traurige Kanäle gesehen. Einige hätten sicher für 50 Liter Biodiesel gereicht. Bisweilen sind diese Mengen auch nützlich. Für heiße Sanierungen.

Mit der Prozedur können wir Fett sparen. Und damit auch Fettspritzer. Die Pfanne oder der Grillbehälter müssen eigentlich nur noch wie ein Backblech behandelt werden. Das reicht. Dafür können wir den fertigen Fisch aber mit einem wirklich feinen Stück zerlassener Südtiroler Butter servieren. Monte e Mare in Perfektion. Der Fischer und der Bauer füllen uns gemeinsam die Pfanne zum Freitag.

So. Was essen wir dazu? Die Pfanne ist noch voll auf Temperatur. Also kochen wir uns dort auch die Beilage. Wir schälen uns zwei-drei Kartoffeln, geben die, in Stücke geschnitten in den Kutter/Mixer, fügen vielleicht etwas Sellerie dazu und wenn wir das da haben, auch Karotte. Wir haben also Gemüse und Sättigungsbeilage in Einem.

Das kuttern wir mit den üblichen Gewürzen und etwas Muskat – vielleicht. Eventuell ist noch ein Ei oder von dem Teig etwas übrig; Alles rein. Wir braten das aber nicht in einem Stück, sondern in Tupfern, die wir mit dem Löffel in die Pfanne geben. Das geht schneller und wird besser. Im Sächsischen, würden wir jetzt Pufferchen sagen. Oder „Frätzchen“. Im Erzgebirgischen wird der Kartoffelpuffer, regional, als Fratze bezeichnet. Grüne Fratze getraue ich mir nicht zu sagen. Nur aus Angst, in deren Reihen einen mit diesem Namen zu finden. Man ist in den Kreisen ziemlich anzeigesüchtig. Ich will es gar nicht erst mit Versaccio und Smorfia probieren. Wenn es da noch Familiennamen gibt; gute Nacht.