Saucenbindung – Mehlschwitze

Mehlschwitze dient der nachträglichen Bindung von warmen Saucen. Moderne Saucen werden heute bereits vor dem Kochen gebunden. Bei der Zubereitung von kleinen Mengen. Wenn die Bindung zu schwach ist, nehmen wir Mehlschwitze. Große Mengen werden direkt mit Mehlschwitze gebunden.

Helle Mehlschwitze, in der Fachsprache – Roux, stellen wir aus Öl und Mehl in einer Schüssel mit dem Schneebesen her. Wollen wir jedoch Butter benutzen, müssen auf einen Blixer zurück greifen. Bei hoher Geschwindigkeit breiten wir die Butter vor. Dann senken wir die Geschwindigkeit und geben Mehl hinzu. Das Mehl muss in größeren Portionen zugefügt werden. Sonst staubt es. Fertig und gut gesättigt ist die Mehlschwitze, wenn sie sich vom Boden/von den Wänden des Blixers von allein löst.

Die Schwitze kann auch mit Dunst hergestellt werden. Dunst ist der Mahlgrad zwischen Grieß und Mehl. In dem Fall, muss die Sauce bei über 80°C (Stufe 1 – Induktion) ein paar Minuten nachziehen. Das grießliche Gefühl beim Essen geht damit weg.

Natürlich können Sie feines Mehl mit Stärke mischen.

Mindestens Drei zu Eins. Besser ist Vier/Fünf zu Eins.

Mehl macht Ihre Saucen stumpf im Aussehen. Stärke verleiht den Saucen – Glanz. Der Glanz hat aber einen Nachteil. Stärke neigt zur Puddingbildung. Das zeigt sich in einer schlierigen Bindung. Köche sagen dazu: Rotz. Rotz bekommen Sie, wenn der Stärkeanteil zu hoch ist.

Die Mehlschwitze können Sie vorbereiten und in einem verschließbaren Behälter/Glas gut lagern. Das geht auch bei Raumtemperatur.

Möchten Sie jetzt braune Mehlschwitze, können Sie die extra herstellen oder helle Mehlschwitze, im Grill oder direkt im heißen Topf, zubereiten.

Bei der direkten Zubereitung, geben sie der erwärmten Mehlschwitze etwas Zucker dazu. Das nennt sich in der Fachsprache – Couleur. Couleur ist dunkler als Karamell und neigt bei einem mißlungenen Versuch zur Bitternis. Zusammen mit der Mehlschwitze, gelingt das etwas sicherer.

Bei der Zubereitung auf Induktionsplatten, reden wir von wenigen Minuten/Sekunden.

Fertigen wir die braune Roux im Grill, müssen wir die helle Mehlschwitze auf einem Blech verstreichen. Am besten geht Ober- und Unterhitze.

Braune Roux kann wie helle-, vorbereitet werden.

Die Haltbarkeit von Butter – Roux ist etwa ein Monat.

Feste Roux rührt man nicht in sprudelnd kochende Flüssigkeiten. Das führt zur Klumpenbildung. Am besten eignen sich siedende Flüssigkeiten.

Sollte Ihnen die braune Roux bitter geworden sein, gibt es eine Lösung. Die Lösung bindet aber auch. Sie müssen lediglich rohe Kartoffel blixen oder blenden und das Ergebnis einrühren.

Schneiden Sie die Kartoffel in recht dünne Scheiben oder Keile, müssen Sie die Sauce ein paar Minuten auf Stufe eins der Induktion nachziehen lassen. Die Kartoffel nimmt den bitteren Geschmack bis zu einer gewissen Grenze weg. Kohlebitternis nicht. Das erwähne ich nur, weil mir Hauspersonal den Zustand von Küchen und Töpfen nach dem Verlassen von Ferienwohnungen gezeigt hat. Bei dieser Unfähigkeit empfehle ich, die Finger vom Kochen ganz weg zu lassen. Wenn Kartoffeln, Pasta, Reis und andere Speisen, Eins werden mit dem Topf, nützt auch keine Beschichtung etwas. Nur, ein neuer Koch oder kalte Küche.

Grundsaucen

Im klassischen Kochbuch für Profis unterteilten wir früher die Saucen in Grundsaucen und deren Ableitungen.

Braune Grundsauce

Weiße Grundsauce

Bechamel (weiße Grundsauce auf Milchbasis)

Warm aufgeschlagene Sauce (Emulsion)

Kalt aufgeschlagene Sauce (Emulsion)

Später wurde Tomatensauce als Grundsauce und eigenständige Sauce dazu gefügt.

Sie unterschieden sich hauptsächlich der Farbe wegen. Wenn es danach ginge, müssten wir heute noch hunderte andere Farben hinzu fügen. Wir könnten sie auch als helle, farbige und dunkle Sauce charakterisieren. Das wäre zumindest eine farbige Benennung. Der zweite Unterschied war und ist die Art der Fertigung. Zum Beispiel auf Basis von Brühe, Bratensaft, Milch, Wein oder Wasser, usw..

Aktuell fertigen wir die Saucen im Blender und Blixer. Dabei muss ich sagen, nahezu alle Saucen sind heute emulgierte Saucen. Die Gliederung ist heute schon fast hinfällig. Sie würde uns von emulgierten bis zu Püreesaucen führen. Ich könnte des Grundsatzes halber mal eine neue Kategorisierung vorschlagen. Oder, zumindest gebrauchen, um uns den Überblick zu verschaffen. Der Grund für die neue Kategorisierung ist einfach der technische Fortschritt. Und genau diesem Thema ist mein Kochbuch gewidmet.

Vorläufig kategorisiere ich die Saucen in:

Allgemeine Sauce (für Alles)

Sauce für Fleisch

Sauce für Fisch

Sauce für Gemüse

Sauce für Beilagen

Sauce für Salate (Dressing)

Dann kommen Suppen