Ich weiß jetzt nicht, ob Sie zu den Genießern von Leberwurst gehören. Zumindest ist das bei dem Fleischer eine der gefragtesten Würste. Vielleicht kennen Sie den Autounfall. Das ist Topfwurst von Leber- und Blutwurst, der allgemein mit neuen Kartoffeln serviert wird. Oft zusammen mit Wellfleisch usw..
Für gewöhnlich wird in den Monaten mit R geschlachtet. Das hat traditionell etwas mit den Temperaturen zu tun. In Südtirol wird das zusammen in der Kastanienzeit praktiziert. Törgelen. Allgemein fällt das zusammen mit anderen Erntezeiten im Herbst.
Ich praktiziere das heute noch. Als Zweimannhaushalt natürlich mit entsprechend kleinem Vieh.
Menschen, die zu gern wissen möchten, was sie essen, sind schon angehalten, sich den Rohstoff selbst zu zubereiten.
Bei Leberwurst und anderen Wurstsorten ist das recht einfach. Und preiswert dazu. Entsprechend der bäuerlichen Philosophie, Leben zu achten und mit dem geopferten Leben sparsam umzugehen, ist Sorgfalt die erste Pflicht. Wir wollen doch nicht ein halbes Schwein in den Müll werfen.
Verarbeitendes Handwerk hat das Bestreben, einen Rohstoff so weit zu strecken, dass recht viel Erlös dabei rauskommt. Arme Haushalte sind also angehalten, das selbst zu tun. Sie haben außer den Zwangsabgaben, keine Mittel zum Verschenken frei. Armut und Immigration machen ziemlich einsam. Dafür gibt es heute Internet.
Die einfachste Methode der Wurstherstellung ist, alle Zutaten zusammen zu kochen. Mit Kochen ist pochieren gemeint. Heute können wir das auch dämpfen. Obwohl das nicht neu ist. Früher wollte man aus einem Rohstoff, mehrere Gerichte zaubern. Im Fall von Brühe (Suppe – Wurstsuppe), ist das eben mittels Kochen erreichbar. Zu beachten gilt, Wurstsuppe ist wegen der Pochiertemperatur, selten länger als zwei Tage haltbar. Die Wurstbrühe sollte dann zumindest als Kartoffelsuppe weiter verarbeitet werden. Es gibt auch andere Verarbeitungsmöglichkeiten. Die lasse ich mal Außen vor.
Wir haben heute Kutter/Blixer (Foodprocessor) in nahezu jedem Haushalt. Und das ist die Maschine für unsere Leberwurst.
Für Leberwurst nehmen wir recht fettes Fleisch. Warum? Leber ist ein recht trockenes Gewebe im gegarten Zustand. Sollte Ihr Fleisch mit Haut (Schwarte) vorrätig sein (z.b.-als Spanferkel), ist das die beste Mischung für Leberwurst. Der Leberanteil sollte zehn Prozent nicht überschreiten. Für Leberwurst braucht es Zwiebel. Die Zwiebel kochen wir so lange wie das Fleisch. Oder wir nehmen getrocknete Zwiebel in Form von Granulat oder Mehl. Die Zwiebel muss aber auch kochen.
Nachdem wir also unsere Zutaten gekuttert haben, müssen wir die zusammen noch einmal einer höheren Temperatur (100°+) ausgesetzt haben. Für den Fall, wir wollen die Wurst ein paar Tage vorhalten.
Würzen: Wir würzen die Leberwurst mit Salz, Pfeffer, Majoran, einer Spur Zucker, minimal Piment, einer winzigen Spur Ingwer, einer winzigen Spur Nelke, vielleicht eine winzige Spur Estragon. Knoblauchfreunde können sich eine Spur davon dazu geben. Bitte getrocknet als Granulat oder Mehl.
Nach einem Tag im Kühlschrank, haben Sie feinste Leberwurst für Ihr Frühstücksbrot.
Natürlich können Sie sich die Wurst auch konservieren für Ihren Urlaub oder später. Je kleiner das Glas, desto besser. Kochend, hoch einfüllen, zuschrauben, eventuell kurz in der Mikrowelle nach erhitzen (Sekunden bitte). Fertig.